Im Januar 2023 fand ich entlang meine Lieblings-Landstraße L574 zwischen Neuhausen (Enzkreis) und Schellbronn sehr viel Bargeld, sammelte es ein und übergab es der Polizei und dann ging es weiter …
Aber von Anfang an.
Geld gefunden
Am 07. Januar 2023 gegen 16:15 Uhr fuhr ich auf der L574 und sah beim Ortsausgang Neuhausen einen 5 € Schein, dann einen zweiten. Ich hielt an und sammelte in den nächsten 10 Minuten alle paar Meter insgesamt genau 665 € Bargeld entlang der Landstraße ein, verteilt über wenige hundert Meter und bestehend aus elf 50-€-Scheinen, fünf 10-€-Scheinen und 13 5-€-Scheinen.
Polizei informiert
Natürlich rief ich danach beim Polizeirevier Pforzheim Süd an und informierte sie darüber.
Es könne etwas dauern, weil gerade Einsätze liefen, aber man würde jemanden vorbei schicken, der das Geld mitnehme, da ich keine Möglichkeit hatte, zu einer Polizeidienststelle zu fahren.
Während ich wartete, fuhr ich noch die Strecke von Neuhausen bis zum Wald in Richtung Schellbronn komplett und langsam auf beiden Seiten ab, konnte aber sonst nichts mehr finden.
Dann zählte ich das Geld mehrfach.
Gegen 17:15 Uhr kamen zwei Polizisten der Polizei Pforzheim mit einem Streifenwagen vorbei und parkten genau auf schönen, für Kraftfahrzeuge verbotenen Weg (rote Markierung), der immer gerne als Radweg bezeichnet wird, statt auf den vorhandenen Parkmöglichkeiten 20 m weiter (blaue Markierung). Gut, dass das Auto fast genauso breit war wie der Weg, sodass niemand hätte durchfahren können. Der erste Eindruck war schonmal verkackt. 🤪
Geld mitgenommen ja, und bestätigen?
Ich wollte natürlich die Übergabe des Geldes bestätigt wissen. Doch das könne man nicht machen, hieß es zuerst. Einige Minuten später sagten sie mir, man könne es doch, dafür gebe es ein Formular. Doch das konnten sie in ihrem Aktenordner nicht finden.
Stattdessen sollte ich am nächsten Tag in der Dienststelle anrufen, da die beiden morgen Dienst hätten, und sie würden mir das Aktenzeichen nennen.
Bestätigung am nächsten Tag?
Gesagt, getan, rief ich am nächsten Tag (Sonntag) bei der genannten Dienststelle an und erreichte auch einen der Beamten vom Tag zuvor.
Es sei alles erledigt und morgen (Montag) werde man das Geld zum Fundbüro in Neuhausen bringen. Ein Aktenzeichen könne man mir jedoch nicht geben. Mein Namen sei in der Akte hinterlegt und die Sache für mich damit aber auch erledigt, sagte der Polizist.
Nachfrage beim Fundbüro in Neuhausen
Da die Polizisten am Montag das Geld beim Fundbüro abgeben wollten, rief ich am Donnerstag drauf im Fundbüro Neuhausen an. Dort wusste man nichts von abgegebenen Bargeld durch die Polizei und war auch sehr verwundert darüber, dass ich keine Bestätigung bekommen hatte.
Also rief ich erneut bei der Polizei an und hatte wieder den Beamten am Telefon, der das Geld angenommen hatte. Er sagte, man habe das am Montag nicht mehr geschafft, werde das Bargeld aber heute im Laufe des Tages zum Fundbüro Neuhausen bringen.
Erneute Nachfrage im Fundbüro
Einige weitere Tage später rief ich dann erneut beim Fundbüro in Neuhausen an und dieses Mal konnte man mir tatsächlich den Eingang des Geldes bestätigen und bat mich, persönlich vorbeizukommen, um meine Daten aufzunehmen. Das tat ich dann einige Tage später.
Würde sich niemand melden, könne ich nach 6 Monaten einen Anspruch auf den Fund erheben. Man werde über den Fund im lokalen “Blättle” (eine Art Lokalzeitung der Gemeinde) eine Info schreiben und schauen, ob sich jemand melde. Würde sich jemand melden, stünde mir ein Finderlohn zu.
Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, das Geld beanspruchen zu können, hätte aber auch nichts dagegen gehabt. 665 € sind für mich sehr viel Geld. Ich machte aber deutlich, dass mich eher die Geschichte dahinter interessieren würde, sollte sich der Besitzer melden.
Dann wurde es still.
Brief vom Fundbüro
Am 04.03.2023 bekam ich einen Brief von der Gemeinde Neuhausen. Man habe den Besitzer ausfindig gemacht und möchte mir den Finderlohn auszahlen.
Die Geschichte …
Als ich wenige Tage später im Fundbüro war, hatte ich natürlich Fragen zum Hintergrund, zum Ablauf und mehr.
Man habe einige Zeit gewartet und den Sachverhalt im “Blättle” öffentlich gemacht und der Besitzer habe sich tags drauf gemeldet.
Der Hintergrund war wohl ungefähr so: Mensch hebt Geld von der Bank ab, verliert das Geld und auch die Bankkarte irgendwie. Er habe mit einem Kontoauszug und der Bestätigung der Kartensperrung von diesem Tag “glaubhaft” machen können, dass er der rechtmäßige Besitzer sei.
Als mir der Finderlohn ausgehändigt wurde, sagte ich, dass ich es schade finde, dass es keinerlei persönlichen Dank oder so etwas gibt.
Der Mitarbeiter sagte, der Besitzer habe nicht einmal wissen wollen, wer das Geld gefunden hat und Dank gab es auch keinen, was auch er sehr schade fand. Zumal er sagte, dass Menschen Geld eher nicht im Fundbüro abgeben, sondern eher behalten würden.
So bekam ich die 30 € Finderlohn und wurde leider doch enttäuscht. Dass es auch anders geht, kann man hier nachlesen.
Was kommt wohl als Nächstes?
Ich habe in den letzten Jahren (vor allem beim Müllsammeln, aber auch unabhängig davon) schon so einige Dinge gefunden und bin nun gespannt, was ich als nächstes finden werde. 😎
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