Es ist mir ein Bedürfnis, hier ein paar Dinge zu Ploggenom und zum Müllsammeln zu erläutern. Auch für die Menschen, die mich in der Vergangenheit dabei unterstützt haben, ist es sicher interessant, zu erfahren, weshalb ich darüber schon länger nichts mehr hier geschrieben habe. Auf SocialMedia hatte ich immer in den letzten Monaten immer mal wieder etwas dazu erwähnt, hier im Blog aber noch nicht.

Vorweg: Ploggenom geht es gut. Er ist nur schon länger ziemlich gelangweilt, weil ich ihn aktuell nicht mehr ziehen und ihm keinen festen Halt anbieten kann.

Inaktiv seit Mai 2021

Es ist jetzt fast ein Jahr her, dass ich zusammen mit Ploggenom Müll sammeln war. Das letzte mal war Mitte März 2021. Hier der Blogbeitrag dazu.

Zwei Gründe

Es hat zwei Gründe, wegen derer ich seitdem nicht mehr die Natur aufgeräumt habe.

Der erste Grund – Defektes Fahrrad

Der erste Grund ist mein Fahrrad, das leider beim letzten Einsatz kaputt gegangen war. Die Belastung des Anhängers bzw. des Gesamtgewichts beim “Parken” waren auf Dauer zu groß und die Verschraubung am Standfuß hatte sich verbogen und das Fahrrad konnte ich so nicht mehr abstellen.

Das erste Mal hatte ich noch den Standfuß getauscht und den neuen Standfuß zusätzlich noch mit Schraubsicherung festgeschraubt. Doch auch das half nicht, da die Innengewinde leider innerhalb des Rahmens total kaputt waren. So waren auch die Schrauben des neuen Standfußes nach nur wenigen Tagen verbogen.

Neuer Standfuß oder etwas Ähnliches?

Ich hatte daraufhin in der Fahrradbubble und auch vor Ort in meiner Lieblingsfahrradwerkstatt gefragt, welche Lösungen es geben könnte. Es gab viele Ideen, doch umsetzen ließ sich davon leider keine und ich beließ es erst einmal dabei.

Einige Zeit später hatte ich einen Standfuß bestellt, der nicht mehr im Rahmen verschraubt werden musste, sondern an mehreren Stellen auf dem Rahmens aufgesetzt und verschraubt wurde. Doch der hielt gerade mal das Gewicht des Fahrrads aus. Den Anhänger würde der sicher nicht tragen können.

Im März 2022 war ich mal wieder bei meiner Lieblingsfahrradwerkstatt und habe erneut nach einer Idee gefragt. Es hätte sein können, dass ein Mittelstandfuß mit zwei Auslegern passen könnte. Leider passte dieser nicht.

Eine andere Idee der Lieblingsfahrradwerkstatt war ein kleines Gerüst, an das ich das Fahrrad anlehnen könnte. Doch das wäre sehr sperrig und ich müsste es bei jedem Halt anbringen, was jedes Anhalten sehr umständlich machen würde. Und es gibt Strecken, da halte ich alle paar Meter kurz an, um etwas einzusammeln.

Der zweite Grund – Gesundheit

Der zweite Grund war meine eigene Gesundheit, genauer gesagt die Knie. Die hatten sich während der letzten “Einsätzen” mit Schmerzen wegen der Überlastung gemeldet.

Verständlich, denn das Systemgewicht beim Müllsammeln ist gegen Ende immer immens:

  • Fahrrad + Natenom + Gepäck: ~ 150 kg
  • Anhänger (Ploggenom, ohne Seitenwände): 15 kg
  • aufgeladener Müll: bis 50, manchmal sogar 60 kg

Das ergibt insgesamt 225 bis 235 kg Systemgewicht. Gerade bei Steigungen ist das sehr krass. Und Steigungen gibt es hier sehr viele.

Insgesamt fahre ich (teils mit leerem und teils vollem) Anhänger bei einem Einsatz in der Gegend, die ich zuletzt besucht hatte, mindestens 300 Höhenmeter bei etwa 32 km Gesamtstrecke.

Elektro-Ploggenom?

Um die Belastung zu verringern, hatte ich im Dezember 2021 bei einem Hersteller angefragt, der Nachrüstsysteme für Fahrradanhänger anbietet. Diese bestehen aus einem Laufrad mit Motor, einem Akku und einem Steuerungsgerät für die Fahrradkurbel. Die Anfrage enthielt das Anhängermodell (inklusive Website) und die Frage, ob das dafür umsetzbar wäre.

Leider habe ich darauf nie eine Antwort erhalten.

Und nu?

Ich vermisse es sehr, den ganzen Tag in der Natur unterwegs zu sein, dabei die Gegend zu erkunden und “nebenbei” die Natur aufzuräumen, dabei interessante Dinge zu finden und mich mit Menschen darüber auszutauschen, was ich da so finde.

Wenn es mir möglich wäre, würde ich sofort wieder Müll sammeln fahren.

Möglichkeit 1 – anderes Fahrrad?

Mit meinem aktuellen Müllsammelfahrrad wird es definitiv nicht mehr funktionieren. Ich bräuchte also ein anderes Fahrrad dafür. Meine Lieblingsfahrradwerkstatt hat mich auf einen Fahrradflohmarkt am Samstag in Pforzheim hingewiesen. Dort werde ich mal nach einem Fahrrad Ausschau halten, wenn ich es schaffe, dorthin zu kommen.

Doch auch, wenn ich ein andere Fahrrad hätte, müsste ich erst noch testen, ob die Knie weiterhin mitmachen oder sich wieder melden würden. Wenn sie sich melden würden, könnte ich das in Zukunft gar nicht mehr machen. 😟 Zumindest nicht mit Ploggenom.

Möglichkeit 2 – ohne Anhänger, dafür mit Vereinbarungen

Und hier gibt es die zweite Möglichkeit. Statt von Ort zu Ort mit Fahrrad und Anhänger zu fahren und den gesamten gesammelten Müll mit Hilfe von Ploggenom mitzuschleppen, könnte ich versuchen, mit den entsprechenden Gemeinden (möglichst lokal) Vereinbarungen zu treffen.

Z. B. solch eine, die es mir ermöglicht, an beliebigen Orten (eventuell etwas versteckt) gesammelten Müll in Säcken abzustellen und die Standorte am Ende des Tages zu melden oder mich auf einen relativ kleinen Bereich festzulegen und nur dort Müllsäcke hinzustellen.

Ich glaube jedoch, dass es bei dieser Möglichkeit bei den Gemeinden weit weniger Zustimmung geben würde als bei einer, bei der ich lediglich Müll irgendwo abgebe.

:(

Ich werde berichten, wenn es etwas Neues gibt.