Mit Windows bin ich schon seit über 10 Jahren durch. Aber ich kenne Menschen, die das nutzen und die würden gerne ihre Daten sichern.

Ich habe mich schon vor ein paar Jahren auf die Suche nach einem Programm für Backups unter Windows gemacht und damals nichts wirklich Schönes gefunden, das am besten Open Source war oder wenigstens kostenlos.

Deshalb hatte ich notgedrungen das Windows eigene Tool genutzt. Später dann mit habe ich “Personal Backup” verwendet, doch das kann leider keine Deduplikation. Für ein Desktopsystem, auf dem aus Unwissenheit viele gleiche Daten liegen, ist das besonders schade.

Aus aktuellem Anlass wollte ich jetzt doch mal ein richtiges Backup für jemanden einrichten und habe mich für Restic entschieden.

Restic

Für Restic gibt es zwar keine GUI und es läuft nur auf der Kommandozeile, aber dafür weiß ich, dass es sich bewährt hat und die Daten dort sicher sind UND, dass der Restore gut funktioniert.

Der einzige Nachteil ist, dass ich jetzt vor Ort ab und zu mal das Backup starten muss. Oder via Remote. Vielleicht schreibe ich auch ein Script für Windows, damit auch Menschen ohne IT-Kenntnisse das Backup anleiern können.

Dafür kann restic Deduplizierung und es unterstützt (wie z. B. auch “Personal Backup”) VolumenSchattenKopien (Volume Shadow Copy Service, VSS) von Windows. Scheinbar können das nur wenige Backup-Programme für Windows.

Nur falls man Outlook verwendet, wird das nichts mit VSS, da dessen OST-Dateien vom VSS ausgeschlossen werden, wie man in der Dokumentation von Restic lesen kann.

Info
VSS ist so etwas Ähnliches wie ein LVM Snapshot (Logical Volume Manager) bei Linux. In beiden Fällen wird sichergestellt, dass auch Dateien fehlerfrei gesichert werden können, auf die gerade im laufenden Windows bzw. Linux schreibend zugegriffen wird.

Damit Restic VSS verwendet, nutzt man die Option --use-fs-snapshot. Dafür muss Restic jedoch mit Administratorrechten ausgeführt werden.

Eine Alternative wäre noch Borg gewesen, aber das läuft “auf Windows” nur via Linux-Subsystem und davon habe ich keine Ahnung und wollte das nicht erst installieren.

Herunterladen

Das Zip-Archiv von hier herunterladen.

“Installieren”

Restic besteht aus einer einzigen .exe-Datei, die im heruntergeladenen Zip-Archiv enthalten ist. Ich habe es nach C:\restic\restic.exe entpackt.

Repo initialisieren

Das Repo soll auf der externen Festplatte landen, die beim Anschließen als Laufwerk D:\ eingebunden wird.

In die “Textsuche” in der Startleiste von Windows gibt man cmd ein und klickt dann auf Als Administrator ausführen.

Es öffnet sich eine Kommandozeile. Hier gibt man ein:

c:\restic.exe init -r d:\restic

Dann wird man aufgefordert, ein Passwort einzugeben, denn Restic verschlüsselt immer das komplette Backup. Wer aus Gründen keine Verschlüsselung benötigt, sollte sich Borg Backup anschauen, siehe oben.

Dokumentation zum Initialisieren eines Repos.

Das erste Backup ausführen

c:\restic\restic.exe -r d:\restic --use-fs-snapshot --verbose backup c:\Users

Je nach Datenmenge und Anbindung kann man jetzt lange warten. Beim zweiten Backup werden dann aber nur noch die Dateien neu ins Backup übertragen, die seit dem ersten Backup geändert oder neu erstellt worden sind.

Dokumentation zum Erstellen eines Backups.

Und hier kommt der Vorteil der Deduplizierung ins Spiel, denn von den 350 GiB der zu sichernden Daten müssen nur noch 220 GB ins Backup.

Doku für mehr

Für alles weitere sei man auf die Dokumentation auf der Projektseite verwiesen.