Derzeit ist eine Gruppe von Radfahrenden unterwegs nach München zur Demo gegen die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). Gestern fuhren sie von Karlsruhe nach Stuttgart. Nein, nicht durch Pforzheim durch, wegen der Höhenmeter, sondern nördlich daran vorbei.

Ich wollte mal wieder mit einer Gruppe von Radfahrenden zumindest ein bisschen unterwegs sein und vielleicht würde ich auch den einen oder anderen aus der Fahrradbubble dort treffen. Ob und wen, war mir aber nicht bekannt.

Auf nach Stein (Ort im Enzkreis)

Morgens bin ich deshalb am Mittwoch, 8.9.2021, nach Stein (Enzkreis) gefahren, das waren 22 km Anfahrt.

Dann gab es erst einmal Frühstück und anschließend wartete ich an dem Ort, an dem man laut offizieller Streckenführung vorbei fahren würde. Während dessen prüfte ich auf der App CriticalMaps immer wieder den Standort der Radstafette, denn drei der Radfahrenden waren dort eingeloggt und deren Standorte wurden alle paar Sekunden aktualisiert.

Ein paar Minuten vor dem Eintreffen kamen noch zwei Damen aus einem Pforzheimer Stadtteil dazu. Sie wollten bis Maulbronn mitfahren.

Ankunft der Gruppe

Dann schaute ich auf die App CriticalMaps und sah, dass die Gruppe an uns vorbei gefahren war. Damit wir sie nicht verpassen, bin ich zur nächsten Kreuzung gefahren und da kam die ganze Gruppe auch schon von rechts. Sie seien falsch gefahren, sagte mir der Mensch, der die Gruppe anführte.

Ich hatte ihn schon bei der letzten CriticalMass in Pforzheim vor zwei Wochen kennen gelernt. Davor hatte ich nämlich angefragt, wann genau die Gruppe in Stein sein würde, da die Tage meiner Ansicht nach nicht aus der offiziellen Route hervorgehen. Darauf antwortete er mir per E-Mail und sagte, er könne mir das auch gerne bei der nächsten CriticalMass in Pforzheim erklären, da er vor habe, dorthin zu fahren. So kam es dann auch.

Nun machte die ganze Gruppe eine Pause an dem geplanten Ort. Ich erkannte sofort @Nakaner, den ich schon früher getroffen hatte. Er stellte mich @FFMByBicycle vor, dann stellte sich @avoooni vor und sagte, dass wir früher bereits geschrieben hatten.

Über die Fahrt hinweg fragte ich mehrere Menschen nach ihrem Twitter-Handle, da man mir sagte, es seien noch mehr von der Fahrradbubble dabei. Wer das alles war, steht unten im Fazit.

Ich habe nicht gezählt, wie viele Menschen in der Gruppe waren, aber habe zu diesem Zeitpunkt die Zahl 46 aufgeschnappt.

Beweisfotos :)

Ich fragte, was ich fotografieren muss, um beweisen zu können, dass ich die Gruppe getroffen hatte und wurde auf eine der Fahnen (Drop Flag) verwiesen. Da:

Nach einer kurzen Pause ging es dann los. Und die ersten Kilometer waren sehr anstrengend, fast immer steil bergauf und teilweise über Pisten mit grobem Schotter. Da konnte dann auch jemand direkt nachvollziehen, weshalb ich auf meinen Strecken lieber Landstraße fahre :)

Wir fuhren eigentlich immer auf Nebenwegen, nur sehr kleine Stücke zwischendurch auf Landstraßen. Mein Fahrrad war schon sehr lange nicht mehr so staubig. Das kam von den vielen Feldwegen mit wassergebundener Oberfläche. Wenn da mehrere Radfahrende unterwegs sind, wird es extrem staubig.

Wir fuhren durch Göbrichen, vorbei an oder durch Bauschlott, Ölbronn, direkt am Aalkistensee vorbei nach Maulbronn.

An einem kurzen Halt entstand dieses Foto:

Kloster Maulbronn – Pause

Die erste große Pause gab es auf dem Gelände des Klosters in Maulbronn, wo die ganzen Menschen ihr Mittagessen in einem Restaurant im Außenbereich aßen. Ich war zwar schon mehrfach in Maulbronn, aber Sightseeing interessiert mich generell nicht.

Wie auch schon vor Corona, habe ich mich weit ab von den anderen Menschen woanders hingesetzt und gewartet. Auf dem Rad ist das okay, da bewegt man sich während dessen und kann auch mal Räder beobachten, aber so direkt nebeneinander für längere Zeit, das muss nicht sein.

Hier zwei Fotos vom Klostergelände in Maulbronn:

Dann ging es, wieder über Feld und Waldwege, weiter über viele Dörfer nach Vaihingen an der Enz. Hier gibt es eine alte Bahnstrecke, die ein Radweg ist. Dort hat man als Radfahrer auch an Kreuzungen Vorfahrt. Habe das noch nie erlebt.

Weiter bis Vaihingen an der Enz

Wie wir genau weiter fuhren bis nach Vaihingen an der Enz, das weiß ich nicht mehr. Ich kenne mich dort gar nicht aus. Irgendwann kamen wir aber in Ensingen an und schließlich in Vaihingen an der Enz.

Tschüss :)

In Vaihingen an der Enz habe ich mich dann von den Menschen in der Gruppe verabschiedet. Circa 60 km zeigt mein Fahrradcomputer an. D. h. ich bin ca. 38 km mit der Gruppe mitgefahren.

Heimweg

Jetzt stand mein Heimweg an. Es würden noch viele Höhenmeter werden. Aber die Strecke war mir bereits durch eine Tour vom letzten Jahr bekannt und deshalb entspannt. Das war diese hier.

Hier entstand dieses Foto:

Vaihingen an der Enz von Süden aus fotografiert

Dann hieß es wieder: Abstandshalter raus und Kamera an und etwas weniger Entspannung.

Route

Ich fuhr über Großglattbach, Serres, Wiernsheim, Wurmberg, Wimsheim, Tiefenbronn ins Würmtal und von dort aus wieder auf der anderen Seite den Berg hoch nach Hause.

Für meine Verhältnisse war ich normalschnell unterwegs. Es gab viele Höhenmeter zu erfahren und ich konnte immer mit gutem Tempo bergauf fahren.

Schwacher Moment

In einer Bäckerei in Großglattbach füllte ich Wasser nach, hatte einen schwachen Moment und kaufte ein Stück Käsekuchen. Keine gute Idee, aus Gründen. Der Paketzusteller ein paar hundert Meter weiter, der gerade dabei war, ein Paket zu suchen, freute sich sehr über den Kuchen.

Wenig los auf den Landstraßen

Bis auf eine Situation mit einem empathielosen Porschefahrer, der glaubte, die Landstraße als Rennstrecke nutzen und mit Vollgas fahren zu können, gab es keine unangenehmen Vorfälle. Er konnte gerade noch so hinter mir bremsen. Insgesamt war, bis auf eine kurze Zeit, sehr wenig los auf den Landstraßen.

Viel geleistet heute

Zuhause angekommen waren auf meinem Fahrradcomputer 99,48 km. Deshalb habe ich noch eine kleine Runde um den Block gedreht und kam dann waren es 100 km.

Insgesamt fuhr ich an diesem Tag bei der Tour 1234 Höhenmeter.

Die Fahrzeit betrug 5 h 55 min bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16,89 km/h.

Eine starke Leistung für meine Verhältnisse, die ich so seit vielen, vielen Monaten nicht mehr gefahren war.

Fazit

Es war sehr schön, in der Gruppe unterwegs zu sein, die Geschwindigkeit war immer angenehm. Und ich konnte auch mal ein paar Menschen aus der Fahrradbubble persönlich treffen.

Aufzählung (in Reihenfolge des Erkennens):

Ein Grund, weshalb ich aber lieber alleine fahre: Es gab mehrere Dinge, die ich unterwegs gesehen habe, von denen ich gerne Fotos gemacht hätte. Schöne Orte, eine kleine unscheinbare Blume oder was auch immer. Anhalten mit so einer Gruppe kann man natürlich nicht alle paar Meter.

Und hier noch ein Pausenbaum von unterwegs: