Seit dieser Woche ist die Landstraße L574 zwischen Schellbronn und Neuhausen (beides gehört zu Enzkreis) voll gesperrt. Mit dem Fahrrad und zu Fuß darf man noch durch.

Ich habe das als Möglichkeit genutzt, am 28.09.2020 entlang der Landstraße Müll zu sammeln und dann auch an vielen Stellen 50 bis 100 Meter tief in den Wald zu gehen. Das ist eine gute Gelegenheit, denn so kommt man besser an den entsprechenden Stellen in den Wald hinein, kann gefahrlos überall die Fahrbahn queren und kann auch den Müll direkt am Straßenrand gefahrlos sammeln.

Ich habe mir deshalb vorgenommen, die gesamte Strecke sauber zu machen, solange die Landstraße gesperrt ist. Ich meine, die Sperrung bleibt circa einen Monate gesperrt. Viel Zeit für mich, immer mal wieder dort Müll einzusammeln.

Heute habe ich die ersten 400 Meter geschafft. Und auf dieser Strecke habe ich extrem viel Müll gesammelt. Dazu später mehr.

Angefangen habe ich an diesem Tag im Wald zwischen Schellbronn und Neuhausen. Dort, wo ich am 25.09.2020 die Gewehrgranate gefunden hatte. Dort fotografierte ich noch die Markierung der Polizei an der Fundstelle; zur Erinnerung :)

Allzuviel konnte ich dort nicht finden, hier und da Kunststoffverpackungen. Dann war ich beim Parkplatz „Hohe Warte“. Dort hatte jemand fünf Reifen abgelegt. Ich meldete das mit der Müllmeldeapp des Enzkreises. Das Gewicht dieser Reifen habe ich übrigens nicht in meine Statistik eingerechnet. Denn sie waren offen zu finden und lagen nicht versteckt im Wald. D. h. ich habe sie nicht gefunden.

Dann sammelte ich um den Parkplatz herum den Müll ein und fand einen kleinen „Müllspot“. Und auch sehr viele Äpfel hatte jemand direkt in den Wald geworfen. Daneben lagen auch mehrere Bierflaschen und anderer Müll, den ich mitgenommen hatte.

Dann fuhr ich weiter nach Schellbronn zur gesperrten Landstraße L574.

Hier hatte ich die gesamte Landstraße für mich. Ich konnte jederzeit gefahrlos die Seiten wechseln, konnte auf der Fahrbahn parken, hatte schöne Musik an und habe Müll gesammelt. Ab und zu fragten Radfahrende, ob ich Hilfe bräuchte.

Irgendwann fuhr jemand mit einem Lkw trotz Sperrung durch, öffnete die Absperrung in Schellbronn, fuhr weiter und lies sie offen.

An dem Tag fuhren insgesamt noch vier weitere Fahrzeuge durch.

Das einzige Fahrzeug, das legal durchgefahren wurde, war ein Baustellenfahrzeug vom Enzkreis. Als ich das Fahrzeug sah, bat ich darum, anzuhalten und fragte die drei Menschen im Fahrzeug, ob sie zufällig so große Müllsäcke dabei hätten, da ich mit Sicherheit mehr als einen brauchen würde. Zwei von ihnen stiegen aus, öffneten hinten den Lkw, einer stieg auf die Ladefläche und fand ganz hinten in einem Regal mehrere Müllsäcke. Bis auf zwei waren alle jedoch kaputt, die beiden hatte man mir überlassen. Ich bedankte mich und die drei fuhren weiter. Vielen Dank :)

Beim Müllsammeln fand ich dann unter anderem eine Motorradbatterie, etwas weiter im Wald einen Autoreifen, einen Rückspiegel und fast komplett in der Erde (nur ca. je 10 cm waren oberirdisch) zwei Dichtungen eines Fahrzeugs.

Wegen der Batterie fragte ich auf Twitter nach, ob ich beim Transport etwas beachten müsse. Man gab den Tipp, das möglichst aufrecht zu transportieren und in eine Kunststofftüte zu verpacken.

Mehrere Menschen bedankten sich wieder und drei Mal fragte man mich, ob ich Hilfe bräuchte. Trotz Müllsack vor dem Anhänger dachte man wohl, dass ich eine Panne hätte.

Dann war auch schon der erste Müllsack voll.

Ich fand dann auch noch ein paar Knochen direkt am Straßenrand.

Nach etwa 400 Metern entlang der Landstraße hatte ich genug Müll eingesammelt und habe mich anschließend darum gekümmert, den Müll bei der Gemeinde Neuhausen abgeben zu können, was dann auch funktioniert hat.

Ergebnis

Das Ergebnis der Aktion an diesem Tag waren insgesamt 28,45 kg Müll bestehend aus:

  • 16,31 kg in zwei Müllsäcken
  • 6,10 kg bzw. 1 Autoreifen
  • 1,96 kg bzw. 1 Motorradbatterie
  • 4,08 kg Pfandsachen