Das letzte Mal hatte ich hier im Blog im April 2017 über meinen Status bei OpenStreetMap berichtet. Damals hatte ich vor einige Details von Spielplätzen und zusätzlich Gebäudeeingänge zu mappen.

Das hatte ich zu der Zeit kurz begonnen aber nicht weiterverfolgt.

Das heißt nicht, dass ich seitdem untätig war :)

Mappen mit Apps auf einem Android-Gerät

Stattdessen habe ich mich viel mit der Android-App StreetComplete befasst und damit fehlende Daten ergänzt. Mit dem Fahrrad bin ich in verschiedene Orte in meiner Umgebung gefahren und habe versucht dort alle Aufgaben zu lösen.

Mit der Zeit wurde die App weiterentwickelt, es kamen immer neue Aufgabentypen zu StreetComplete hinzu und ich bin immer wieder zu denselben Orten gefahren, um Aufgaben zu lösen.

Ich mag die App sehr und verwende sie immer noch gerne. Wenn man jedoch einen Ort systematisch mappen möchte, dann wird das mit dem Quest-basierten System von StreetComplete schwierig bis nicht möglich. Man benötigt dann eher die Möglichkeit, beliebige Tags selbst auszuwählen und einzutragen.

Vom Smartphone zum Netbook

Daher bin ich in den letzten Tagen dazu übergegangen, nicht mehr auf Android zu mappen, sondern mit einem Netbook und der auf Java basierenden Software JOSM, einem Editor für OpenStreetMap.

JOSM hatte ich früher schon immer mal wieder benutzt. Aber erst ein Mensch mit dem Namen Dafoxia hat mich auf die Idee gebracht, mein bisher ungenutztes Netbook zum Mappen direkt mitzunehmen und JOSM auch unterwegs zu verwenden.

Dinge, die in der Android-App Vespucci sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und umständlich sind, kann man in JOSM ziemlich schnell lösen.

Auf dem Netbook habe ich dafür ein schlankes Manjaro in der XFCE Edition (17.0.4) aufgesetzt und dann noch JOSM installiert. Mehr läuft auf dem Netbook nicht. Über die Hotspot-Funktion meines Telefons kann ich unterwegs mit dem Netbook auch aufs Internet zugreifen. Man kann jedoch ein ganzes Gebiet in JOSM herunterladen, bevor man das Haus verlässt und dieses offline speichern.

JOSM geht auch mit kleinen Display

Das Netbook ist ein ziemlich alter Asus EEEPC 1015PEM. Die Auflösung auf dem 10,1 Zoll kleinen Bildschirm beträgt gerade mal 1024*600 Pixel.

Ich war sehr überrascht davon, dass man damit trotzdem JOSM sehr angenehm benutzen kann.

Und wenn man doch etwas mehr Platz in JOSM braucht, dann kann man F11 drücken, um in den Vollbildmodus zu wechseln und zusätzlich kann man mit der Tab-Taste die Leisten an der Seite ausblenden.

Ist es denn hell genug?

Das matte Display des Netbooks ist selbst bei direkter Sonneneinstrahlung auf der hellsten Stufe noch gut ablesbar – im Gegensatz zum Display meines Android-Geräts.

Und auch der Akku hält laut Anzeige ca. 6 Stunden in diesem Zustand durch.

Kein Passwort und mehr Offenheit

Einer der Gründe, ein eigenes Gerät für das Mapping unterwegs zu nutzen ist die Tatsache, dass auf dem Gerät bis auf die OpenStreetMap-Zugangsdaten keinerlei persönliche Informationen gespeichert sind. Somit sehe ich keine Notwendigkeit, das Gerät mit einem Benutzer-Passwort zu versehen und kann unterwegs jedem interessierten Menschen das Netbook und JOSM vorführen.

Und es gibt viele interessierte, bzw. meist sehr misstrauisch reagierende Menschen, die wissen wollen, wieso man vor ihrem Haus steht und Daten in einen Computer eingibt.

Die meisten sind aber zufrieden, wenn man ihnen kurz etwas über OpenStreetMap erzählt und auch erklärt, welche Daten wofür genutzt werden.

Würde das JOSM dann auf einem Laptop laufen, auf dem auch persönliche Daten drauf sind, möchte ich keinen Menschen da dran lassen und das Gerät auch nicht aus der Hand geben.

Netbook auf dem Fahrrad, wie geht das?

Da ich eigentlich immer mit dem Fahrrad unterwegs bin, wollte ich eine Möglichkeit haben, das Netbook auf meinem Fahrrad so zu befestigen, dass ich es auch unterwegs nutzen kann – natürlich nicht während der Fahrt.

Das Netbook lag am ersten Tag einfach nur auf der Lenkertasche drauf, während ich das Fahrrad vor mir herschob und wurde eingepackt, während ich fuhr. Dabei wäre es mir bei einem Manöver fast heruntergefallen.

Ein paar Tage später hatte ich die Idee, das Netbook mittels eines alten Fahrradschlauchs an der Lenkertasche zu befestigen. Dies funktioniert sehr gut und nun kann das Netbook an seiner Position verbleiben, auch wenn ich fahre – dann natürlich nur im Standby-Modus, weil noch eine alte Festplatte drin ist, keine SSD.

Ich will Fotos sehen…

Hier ist der Fahrradschlauch zu sehen, der später das Netbook festhält:

Und hier das eingespannte Netbook:

[][14]
Das ist nur das BIOS-Passwort beim ersten Start des Netbooks. Später benötigt man keines mehr.

Und hier das ganze Fahrrad:

Und bei Regen?

Wenn es anfängt zu regnen, klappe ich das Netbook zu und es geht in den Standby-Modus. Dann klappe ich die Lenkertasche zu und warte, bis es aufhört zu regnen.

Jetzt wäre es noch praktisch, wenn ich eine Möglichkeit finde, wie ich das Netbook auch bei Regen offen lassen kann. Hier könnte vielleicht eine dünne Folie die Lösung sein; ich werde berichten, wenn ich etwas gefunden habe.

\o/

Ich hoffe, dass ich mit dem Setup noch möglichst oft herauskommen werde in den nächsten Wochen, bevor es für die Bedienung des Netbooks ohne Handschuhe zu kalt werden wird.